CO2-Emissionen: Ein Blick auf den Seeverkehr

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June 17, 2024
Wasserstoff im Seeverkehr

Der Seeverkehr ist in den letzten 30 Jahren eine wachsende Quelle von CO2-Emissionen, was Anlass zu großer Sorge gibt. Dieses Wachstum ist hauptsächlich auf einen Rekordanstieg des Verkehrsaufkommens (Anzahl der Passagiere und Frachtvolumen) und den Einsatz älterer, immer größerer Schiffe zurückzuführen.


Handelsschiffe, die mit Schweröl, einem der schmutzigsten Kraftstoffe der Welt, angetrieben werden, werden auch für ihre Rolle bei der Verschmutzung der Meere durch die Einleitung von Plastik und Kohlenwasserstoffen verantwortlich gemacht.


Zahlen, die wir gerne ändern würden

  • Laut dem jüngsten IPCC-Bericht(1) ist die Schifffahrt für etwa 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, d. h. zwischen 600 und 1.100 Millionen Tonnen pro Jahr in den letzten zehn Jahren.
  • Die jährlichen CO2-Emissionen des internationalen Seeverkehrs haben sich seit 1990 verdoppelt(2).


Welche Maßnahmen werden auf europäischer und globaler Ebene ergriffen?

Ende 2022 stimmten die europäischen Abgeordneten über wichtige Fortschritte ab:

  • Die Verpflichtung für große Schiffseigner (> 5.000 Bruttotonnen), bis 2030 einen bestimmten Prozentsatz an grünen, aus Wasserstoff gewonnenen Kraftstoffen zu verwenden.
  • Die Einbeziehung des Seeverkehrs in das EU-Emissionshandelssystem (EU ETS), wodurch die Schiffsbetreiber erstmals für ihre Kohlenstoffemissionen zahlen müssen.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ab dem 1. Januar 2023 ein obligatorisches jährliches internationales Datenerfassungssystem für CO2-Emissionen für alle Schiffe eingeführt hat.


Grüne Lösungen im Seeverkehr!

Es gibt Lösungen zur Minimierung der CO2-Emissionen:

  • Elektroschiffe: Der erste Prototyp eines 100% elektrischen Containerschiffs des niederländischen Unternehmens Port-Liner wurde 2018 vorgestellt. Dieses Containerschiff, das den Spitznamen "Tesla" trägt, wird als Revolution für den Seefrachtverkehr gepriesen, da es derzeit durch eine geringe Batteriereichweite (maximal 35 Stunden) und Speicherkapazität eingeschränkt ist.
  • Hybrid-Frachtschiffe: Das französische Unternehmen Zephyr & Borée entwirft Handelsschiffe, die Segel und Motoren kombinieren. Ihr jüngstes Beispiel, die Canopée, hat vor kurzem ihre erste Transatlantiküberquerung mit Teilen der Ariane-6-Trägerrakete an Bord absolviert. Dieses 121 Meter lange Hybridschiff könnte die CO2-Emissionen eines herkömmlichen Containerschiffs um 35 % reduzieren.
  • "Emissionsfreie" wasserstoffbetriebene Boote: Das Projekt Hylias, das von Europe Technologies CIAM und Morbihan Énergies koordiniert wird, sieht vor, bis 2024 ein 24 Meter langes Schiff mit Elektro-Wasserstoff-Antrieb in Betrieb zu nehmen, das 150-200 Passagiere im Golf von Morbihan befördern soll.


(1) https://report.ipcc.ch/ar6/wg3/IPCC_AR6_WGIII_Full_Report.pdf

(2) Weltweite CO₂-Emissionen der internationalen Schifffahrt 1970-2021 - Statista - Februar 2023

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