Während die Treibhausgasemissionen in der EU insgesamt zurückgehen, sind die CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen seit 2014 jedes Jahr gestiegen und erst 2020 während der Pandemie gesunken. Die Verbesserung der Energieeffizienz von Lkw, die durch das Aufkommen neuer Kraftstoffe und Technologien ermöglicht wurde, reicht nicht aus, um den Anstieg der Emissionen aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Güterverkehr auszugleichen.
Zahlen, die wir gerne ändern würden
- Lkw sind für etwa 5 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, das sind 1,8 Milliarden Tonnen (1).
- Insgesamt sind 99 % der schweren Nutzfahrzeuge (Lkw, Busse und Reisebusse) in der EU derzeit mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet (2).
Welche Maßnahmen auf europäischer Ebene?
Am 14. Februar hat die Europäische Kommission die den Lkw-Herstellern auferlegten Dekarbonisierungsraten erhöht: Die CO2-Emissionen müssen im Jahr 2030 im Vergleich zu 2019 um 45 %, im Jahr 2045 um 65 % und im Jahr 2040 um 90 % reduziert werden. Diese neuen Normen bedeuten nicht nur eine Intensivierung der Entwicklung neuer emissionsfreier Technologien, sondern auch den Aufbau einer angemessenen Infrastruktur für das Aufladen und Betanken.
Grüner wird's für Lkw!
Die Innovationen konzentrieren sich vor allem auf die Entwicklung von Elektro- und Wasserstoff-Lkw (mit Brennstoffzellen oder Wasserstoffverbrennungsmotoren).
- Viele Hersteller (Tesla, Renault, Volvo, Iveco...) drängen auf den Markt für Elektro-Lkw, die den Vorteil haben, ohne direkte CO2-Emissionen zu arbeiten und die Lärm- und Geruchsbelästigung deutlich zu reduzieren. Ihre Umweltbilanz über den gesamten Lebenszyklus hinweg ist jedoch noch umstritten.
- Wasserstoff ist für Lkw-Hersteller besonders attraktiv, da er Lösungen mit größerer Autonomie und kürzeren Ladezeiten als bei Elektrofahrzeugen bietet. Mit seinem Brennstoffzellen-Lkw sorgte Hylico auf der letzten Hyvolution-Messe Anfang Februar für Aufsehen. Das französische Start-up-Unternehmen plant, das Schwerlastfahrzeug mit einem kohlenstoffarmen Brennstoff zu betreiben, der aus der Thermolyse von Biomasse gewonnen wird. Ein weiteres Beispiel ist der 40-Tonnen-Lkw "GOH!", der mit grünem Wasserstoff betrieben wird und seit Dezember letzten Jahres auf den Schweizer Straßen unterwegs ist.
(1) Quelle IEA, 2021.
(2) Quelle CITEPA, 2023.